Gemeinsam Achtsam

Ein Awareness-Leitfaden für einen gute DIGITALE 2023 für alle

Awareness bezeichnet das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für Situationen, in denen die Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Idealerweise können grenzüberschreitende Situationen oder Gewaltmomente durch vorherige Bewusstmachung von Strukturen verhindert werden. Awareness-Arbeit ist Teil der Praxis transformativer Gerechtigkeit, die ihren Ursprung in Schwarzen und indigenen Bewegungen hat. Sie ist eine Form der Selbstorganisation, um Konflikte unabhängig von staatlicher Gewalt zu lösen. Falls es dazu kommt, dass das Wohlbefinden einer Person aufgrund von Diskriminierung gefährdet ist, unterstützt die Awareness-Struktur die betroffene Person durch Beratung, Intervention und das Aufzeigen von Möglichkeiten zur Hilfeleistung.

Leitfaden

Dieser Leitfaden gilt verbindlich für alle Menschen, die an der Veranstaltung DIGITALE 2023 - Impulstag für zukunftsfähige Berliner vhs teilnehmen und wir bitten freundlich darum, ihn zu lesen und sich zu Herzen ❤ zu nehmen. Er soll uns allen als Orientierung dienen, ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander zu gestalten - damit eine einladende, ermutigende Atmosphäre für alle auf dem Impulstag entsteht.

• Wir begegnen uns mit Wertschätzung und um voneinander zu lernen, offen und möglichst vorurteilsfrei. Wir bleiben auch in Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten offen und neugierig und sind bereit, die eigene Komfortzone zu erweitern, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen und mit einem offenen Herzen zu sprechen und zuzuhören.

• Wann Menschen ihre Grenzen verletzt sehen und welches Verhalten sie als Gewalt erfahren, kann sehr unterschiedlich sein – die Definitionsmacht liegt bei der betroffenen Person. Sie muss sich nicht erklären und ihre subjektive Sicht auf das Erlebte wird von uns ernst genommen und nicht in Frage gestellt.

• Wir haben eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus, Sexismus, Queerphobie, Antisemitismus, Transphobie, Klassismus, Behindertenfeindlichkeit und jeder Form von Diskriminierung. Wenn Sie sich in einer Situation unwohl fühlen oder übergriffiges grenzüberschreitendes und/oder diskriminierendes Verhalten bei anderen beobachten, wenden Sie sich bitte direkt an das Awareness-Team, das Pädagogische Team DIGITALE 2023 oder das Team des Veranstaltungsortes bUm gemeldet werden.

• Sollten Sie diskriminierendes, grenzüberschreitendes oder übergriffiges Verhalten beobachten oder hiervon erfahren haben oder Sie merken, dass es einer Person nicht gut geht, dann sprechen Sie unser Awareness-Team an. Das Team wird im Rahmen der Begrüßung vorgestellt. Es ist zudem durch farbige Westen erkennbar. Sie können auch den Awareness-Raum aufsuchen und das Awareness-Team dort treffen. Es ist unter folgender Telefonnummer während der gesamten Veranstaltung erreichbar: 0152 0737 5292

• Grenzen, Grenzverletzungen und Diskriminierungserfahrungen werden von der jeweiligen Person definiert, die diese erfährt. Das Awareness-Team macht Betroffenenarbeit, d.h. es setzt sich für die Belange der Betroffenen ein. Gemeinsam mit der betroffenen Person überlegt das Awareness-Team, wie mit der diskriminierenden Situation umgegangen werden kann. Es arbeitet anonym und vertraulich.

• Wir übernehmen Verantwortung für das eigene Wohlbefinden und achten gut auf uns und unsere Bedürfnisse. Die DIGITALE 2023 bietet umfangreiche und vielfältige Lernumgebungen. Die Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an digitalen Tools und Methoden soll möglich sein, ohne dass die Teilnehmenden hierdurch überfordert, überlastet und frustriert werden oder die Veranstaltung verlassen müssen. Damit dies gut gelingt, gibt es Zeit und Raum für Pausen, Getränke und Speisen, Sitzgelegenheiten, Möglichkeiten sich zu bewegen, Gelegenheiten zum selbstbestimmten Rückzug sowie Unterstützung in verschiedenen Formen.

• Jede Person kann jederzeit ein Gespräch, einen Workshop oder das gesamte bUm verlassen oder respektvoll darauf hinweisen, dass ihre Grenzen überschritten wurden. Bei Bedarf können verschiedene Rückzugsräume im Untergeschoss wie der Awareness-Raum und das Awareness-Team aufgesucht werden.

• Alle anwesenden Personen sind verantwortlich dafür, dass sich auch andere Personen auf der Tagung wohlfühlen. Alle anwesenden Personen prüfen ihr Verhalten selbständig und reflektieren sich. Im Umgang mit anderen achten wir z.B. auf eine angemessene körperliche Distanz, eine verständliche Ausdrucksweise und die richtige Ansprache (Pronomen), eine angemessene Länge bei Wortbeiträgen, hören aufmerksam zu und unterbrechen andere nicht.

• Wir kümmern uns um Menschen, denen es scheinbar nicht gut geht, dabei verhalten wir uns rücksichtsvoll und respektvoll gegenüber ihren Bedürfnissen und Grenzen. Sollte Ihnen auffallen, dass es einer Person nicht gut geht oder Sie bemerken, dass sich jemand schnell und/oder sichtlich zurückzieht, gehen Sie gerne auf die Person zu und fragen offen, wie es der Person geht und ob sie etwas braucht. Akzeptieren Sie auch, wenn die Person allein sein möchte. Fragen Sie zum Beispiel beim Mittagessen nach, ob eine Person Gesellschaft haben oder allein sein möchte.

• Wir haben uns bemüht, ein möglichst schützendes Awareness-Konzept zu entwickeln, das viele mögliche Diskriminierungsdimensionen im Blick hat. Dennoch kann es sein, dass unser Leitfaden nicht umfassend genug ist, Aspekte übersieht und wir auf der Veranstaltung selbst nicht alles sehen und mitbekommen.